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Thema des Monats | (Erwachsenen-)Bildung ohne Barrieren [März 2023]

(Leichte) Sprache - Filter und Schlüssel inklusiver Bildung

"Nur, wenn wir verständlich kommunizieren, erreichen wir diejenigen, die sonst nur schwer einen Zugang zu Bildungsangeboten finden", meint Dr. Carsten Lenk, Geschäftsführer im EBW Regensburg, und erläutert in seiner Praxisreflexion, warum (Leichte) Sprache nicht nur als Schlüssel inklusiver Bildung, sondern auch zur Erschließung neuer Zielgruppen bedeutsam ist.

AEEB Interview: "Barrieren sind nicht nur Treppenstufen ..."

Das Referat für Chancengerechtigkeit in der ELKB setzt sich dafür ein, das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderung im kirchlichen Bildungsbereich, im Arbeitsleben sowie in der Gemeindearbeit auszubauen und zu stärken. Die AEEB sprach mit Linn Loher, Koordinatorin für Chancengerechtigkeit, über inklusive Aufgaben und Ziele.
Fotos: Gert Altmann auf pixabay (2),

Thema des Monats: (Erwachsenen-)Bildung ohne Barrieren

3. Spotlights: Gegen Benachteiligung und Ausgrenzung
4. Veranstaltungstipp: Gute Stimmung inklusiv(e) - Willkommen im Café Lila
5. Tip, Tip Hurra - das neue Kursprogramm des Augustinum Bildungswerk
6. Neue Broschüre zum Thema Verschwörungsmythen & Co. in Leichter Sprache

Aktuelles

7. Neu: Alle Bildungseinrichtungen der AEEB auf einen Klick
8. Landesbischofswahl 2023 - wie positionieren sich die vier Kandidat*innen zur (Ev.) Erwachsenenbildung?
9. "Ich will eine Chronistin unserer Zeit werden" - Buchtipp und AEEB Interview mit Herausgeber Prof. Dr. Bühler
10. Wir stehen auf Leitung - jetzt bewerben für den ELKB Ehrenamtspreis 2023
11. #glaubst du - kostenloses Download-Material zur multimedialen epv-Serie
12. Ausschreibung für den DIE Innovationspreis 2023: Bewerben Sie sich jetzt!
13. Vereinsrecht: Neues Gesetz zu hybriden Mitgliederversammlungen

Personalie

14. Neuer theologisch-pädagogischer Vorstand der AEEB: Pfarrer Reiner Schübel
15. Neuer stellv. Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing: Dr. Henrik Meyer-Magister
16. Neue Projektleiterin im EBW Freising: Bärbel Jokschies

Zu guter Letzt

17. Zukunft barrierefrei gestalten - Aktion Mensch lädt zum Mitmachen ein

Veranstaltungen

NL Chancengerechtigkeit
Spotlights: (Erwachsenen-)Bildung ohne Barrieren

Gegen Benachteiligung und Ausgrenzung

Teilhabe für alle zu ermöglichen, gehört zu den elementaren Aufgaben Evangelischer Erwachsenenbildung und genau deshalb gibt es zahlreiche Angebote, die sich speziell oder u.a. an Menschen mit Beeinträchtigung(en) richten. Lesen Sie dazu hier zwei Praxisberichte.
Bilden, erholen und begegnen - ein Bericht von Markus Ebinger (Leiter der Bildungs- und Erholungsstätte Langau e.V. im oberbayerischen Steingaden):
Unsere Bildungsarbeit in der Langau nimmt im Jahr 2023 einige Herausforderungen an. Nach unruhigen Jahren mit Schließungen ist ein neues Team aus Geschäftsführung und Sozialpädagogen gestartet, das neben bewährten Angeboten auch auf neue Akzente setzt. Die Rahmenbedingungen vor Ort könnten besser nicht sein. Ein bis 2017 grundhaft saniertes und barrierearmes Tagungshaus umgeben von Schlössern, Klöstern, Seen und Bergen bietet optimale Möglichkeiten, um Bildungseindrücke frei von allem Lärm "sacken zu lassen". Wer sich bei uns bildet, soll sich eine Auszeit vom Alltag nehmen können. Hier zwei aktuelle Beispiele, die das veranschaulichen:
Seit jeher bietet die Langau Auszeiten für Menschen, die im Alltag schwer belastet sind. Sei es, weil Sie Angehörige pflegen oder weil sie selbst rund um die Uhr mit einer Beeinträchtigung leben. Ein bereits bis 2020 erprobtes und gefördertes Konzept zur Entlastung für Angehörige von Menschen mit Demenz startet unter veränderten Bedingungen im September 2023 und ermöglicht Bildung bis ins hohe Alter. Mehrere Kooperationspartner*innen haben ihre Unterstützung für den Neustart schon zugesagt.
Die innovativen Langauer Kunst- und Kulturtage hingegen bündeln drei kreative Angebote in einem Crossover-Workshop und sind ein inklusives Bildungsangebot für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung. Soweit wie irgend möglich schaffen Angebote zum Musizieren, zum Dekorieren mit Naturmaterialien und zum Fotografieren ein Lernfeld ohne Leistungsdruck. Rücksichtnahme und Begegnungen ohne Scheuklappen sind die Stärken der Langau. Inklusive Bildung hat prägende Funktion und ist mehr als akademisches Fachwissen. Darum sind kurze Andachtsimpulse und das Singen in unserer Arche am Morgen oder am Abend Teil unserer Kultur.
Eine der Besonderheiten der Langau ist die enge Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen. Diese gilt es wieder neu zu sammeln und für die Mitarbeit zu gewinnen. Ihre Fortbildung und Befähigung ist eine bleibende und notwendige Aufgabe. Wertschätzung und Netzwerken sind dabei die Schlüsselkompetenzen für das Pädagogenteam. Wir hoffen, in 2023 wieder kräftig Fahrt aufnehmen zu können.

Einen Link zur Homepage der Bildungs- und Erholungsstätte Langau finden Sie hier

Ansprechpartner: Markus Ebinger (leitung@langau.de)
Kompass der Chancengerechtigkeit: - ein Bericht von Linn Loher (Koordinatorin im Referat für Chancengerechtigkeit der ELKB):

Der zentrale Auftrag des Referats für Chancengerechtigkeit ist es Impulse zu setzen, die Vielfalt in Kirche und Gesellschaft anzuerkennen und zu fördern. Dabei blicken wir gleichermaßen auf Hauptberufliche, Ehrenamtliche oder Personen, die unsere Angebote wahrnehmen. Als Konzeption unserer Arbeit haben wir den so genannten "Kompass der Chancengerechtigkeit" entwickelt. Er baut theologisch auf das christliche Verständnis des Menschen als Geschöpf und Ebenbild Gottes auf, der als gerechtfertigter zugleich unter dem Zu- und Anspruch steht, der Ebenbildlichkeit zu entsprechen. Er nimmt dabei unterschiedliche Ungleichheitsdimensionen in den Blick wie Alter, Herkunft, Geschlecht oder auch sozioökonomische Lage.
Der Kompass ist nicht als eine Checkliste zu verstehen, sondern als ein Einladung Vielfalt zu entdecken und zu beobachten. Er ist unter chancengerechtigkeit.org zu finden.
Ziel bei der Entwicklung des Kompasses war es nicht einen abgeschlossenen Text in gedruckter Form zu verfassen, sondern ein für die Praxis flexibel anwendbares und jederzeit aktualisierbares Instrument zu entwickeln.
Die gut 700 Fragen des Kompasses der Chancengerechtigkeit wurden in den vergangenen drei Jahren in unterschiedlichen Netzwerken und Workshops durch Ehrenamtliche und Hauptberufliche erarbeitet. Vier Filter helfen, die Fragen einzugrenzen und dem Interesse der Einrichtung oder Kirchengemeinde, die sich auf den Weg zu mehr Vielfalt machen möchte, entgegenzukommen. Die Internetseite ist barrierearm programmiert. Der Animationsfilm arbeitet mit Leichten Bildern und Transkript. Ein Teil der Fragen ist in Leichter Sprache formuliert und kann unter diesem Gesichtspunkt entsprechend gefiltert werden. Damit ermöglicht die Internetseite sowohl Menschen mit eingeschränktem Sprachverständnis als auch solchen, die tiefergehende und differenzierte Informationen wünschen, einen Zugang. Gleichzeitig will sie als Vorbild für die in der Landeskirche noch weitgehend ausstehende barrierearme Digitalisierung dienen.

Einen Link zum "Kompass der Chancengerechtigkeit" finden Sie hier

Ansprechpartnerin: Linn Loher (linn.loher@elkb.de)

Foto: ELKB
Veranstaltungstipp
Gute Stimmung inklusiv(e) - Willkommen im Café Lila

Wie bereits im vergangenen Herbst berichtet, ist das Miesbacher Gemeindehaus um ein so genanntes Coworking-Space erweitert worden. Der moderne Neubau liegt als Foyer eingebettet zwischen der denkmalgeschützten Kirche und dem alten Gemeindehaus und hat so einiges - auch in Sachen Inklusion - zu bieten.
Suchen Sie einen Ort, um zu arbeiten, sich mit Ihrem Team zu treffen oder um sich einfach mal mit anderen auszutauschen? Dann könnte das neue Coworking-Space, das ab 1. März wochentäglich von 8.00 bis 18.00 Uhr und freitags bis 13.00 Uhr seine Türen öffnet, genau der richtige Ort für Sie sein. Die Nutzung ist jederzeit ohne Anmeldung und unter Absprache auch abends möglich. Weitere, tolle Extras: Wer sich ungestört konzentrieren will, findet hier Rückzugsmöglichkeiten, für Zoom-Konferenzen gibt es einen eigenen Besprechungsraum und Küche sowie Kaffeemaschine können von jedem genutzt werden. Für Ehrenamtliche, soziale Projekte, Kreative und Berater - Akteure aus der (Erwachsenen-) Bildung inklusive - ist das Angebot kostenlos.
Ein besonderer Veranstaltungstipp ist außerdem das "Café Lila": Einmal in der Woche, immer donnerstags zur Marktzeit, verwandeln Schüler*innen der Anton-Weilmaier-Schule in Hausham das Co-Working-Space in ein fröhliches Inklusionscafé (siehe Foto oben). Dann arbeiten Menschen mit und ohne Einschränkungen gemeinsam im Service, in der Küche, als Reinigungskraft oder als Barista. Das ergibt – um in der Kaffeehaussprache zu bleiben – eine Melange aus viel Liebe, Herzlichkeit und oft auch ungewöhnlichen Situationen. "In vielen Umfeldern scheinen inklusive Arbeitsplätze vor allem eine Belastung zu sein", so Projektleiterin Marlies Mehrer. "Im Café Lila hat man es gleich am ersten Tag ganz anders erlebt: Da sind sie Teil des Konzepts!"

Öffnungszeiten:
Coworking: Montag-Donnerstag von 8.00 - 18.00 Uhr, Freitag von 8.00 - 13.00 Uhr
Café Lila: Donnerstag von 9.00 - 12.00 Uhr (außer in den Ferien)

Ansprechpartnerin: Marlies Mehrer (marlies.mehrer@elkb.de)
Weitere Infos zum Café Lila: www.miesbach-evangelisch.de/projekte/cafe-lila

Text + Foto: Martin Reents
Augustinum Bildungswerk
Tip, Tip Hurra - Bildung für ALLE

Ob jung oder alt, ob mit oder ohne Behinderung - Bildung für ALLE! ist das große Ziel des Augustinum Bildungswerks in Oberschleißheim, das bereits seit 46 Jahren erfolgreich Bildungskurse anbietet. Soeben ist das neue Programm 2023 erschienen, hier ein kurzer Überblick von Bildungswerkleiter Reinhold Steurer.

Das TIP-Kurs-Programm für Menschen mit Lernschwierigkeiten als Hauptzielgruppe gibt es seit 1977 in immer wieder weiterentwickelter Form. In lebenspraktischen Kursen geht es um mehr Selbständigkeit, aber auch darum, Freude am Lernen zu erleben, Freunde zu gewinnen und die Gesundheit zu erhalten.
Besonders am Herzen beim diesjährigen Programm liegt uns das (für alle) so wichtige Thema Umweltschutz. In den Kursen „Klimaschutz“ und „Energie und Umwelt“ beschäftigen wir uns beispielsweise intensiv mit Aspekten wie persönlicher Stromverbrauch oder erneuerbare Energien. Sehr wichtig sind uns aber auch Formate, in denen es um Selbst- und Mitbestimmung geht. Im aktuellen Programm finden sich deshalb sowohl politisch orientierte Kurse wie "Landtagswahl in Bayern" und "Politik in Bad Alexandersbad - Demokratie für alle!", als auch inklusive Medien-, Kultur- und Reiseangebote. Last but not least gibt es jetzt auch einen inklusiven Schach-Kurs. Schließlich soll im Augustinum Bildungswerk jede/r beim Lernen zum Zug kommen….

Den Link zum Tip-Programm 2023 finden Sie hier

Text: Reinhold Steurer
Kurz informiert
Neue Broschüre zum Thema Verschwörungsmythen & Co. in Leichter Sprache

Wie mit Desinformation, Verschwörungsmythen und Fake News umgehen? Das ist auch für Menschen mit Leseeinschränkungen ein wichtiges Thema. Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) und die Aktion Jugendschutz Bayern e.V. (aj) haben dazu vor kurzem eine neue Broschüre in Leichter Sprache herausgebracht.

Grundlage für das neue Heft ist die Publikation „Von der flachen Erde bis zur Lügenpresse: Warum Verschwörungsmythen ein Problem sind und was Eltern und Fachkräfte dagegen tun können“ von BLM und aj aus dem Jahr 2021. Für die Zielgruppe „Leichte Sprache“ wurden die Inhalte gekürzt und stark vereinfacht sowie die Gestaltung überarbeitet.
Ulrike Scharf, Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, betont: „Bayern ist Chancenland für alle! Der Umgang mit Desinformation, Verschwörungsmythen und Fake News ist auch für Menschen mit Leseeinschränkungen ein wichtiges Thema. Auf komplexe Fragestellungen gibt es leider nicht immer einfache Antworten."

Zur weiteren Info: Leichte Sprache ist ein maximal vereinfachtes Sprachkonzept, z.B. für Menschen mit kognitiven Einschränkungen, geistigen Behinderungen oder geringen Deutschkenntnissen. Texte in Leichter Sprache zeichnen sich durch eine Optik aus, die das Lesen erleichtert, und durch starke inhaltliche Vereinfachung. So wurde aus dem Original-Titel: „Gefährliche Verschwörungs-Geschichten: Das können Sie dagegen tun“.

Downloadmöglichkeit der Broschüre als PDF hier

Kostenfreie Bestellung Printexemplare im Webshop aj Bayern (max. 10 Stück) hier

Text: Bayerische Landeszentrale für neue Medien

Aktuelles

AEEB
Neu: Alle Bildungseinrichtungen auf einen Klick

Von Bildungswerken über Stadtakademien und Familienbildungsstätten bis hin zu landesweiten Diensten und Einrichtungen - insgesamt zählt die Arbeitsgemeinschaft für Evangelische Erwachsenenbildung in Bayern e.V. (AEEB) derzeit knapp 70 Einrichtungen zu ihren Mitgliedern, die über sechs Kirchenkreise (siehe Karte links) und über ganz Bayern verteilt sind.
Interessiert es Sie, welche unserer Bildungseinrichtungen sich in der Nähe Ihres Wohnortes befinden? Oder möchten Sie beispielsweise mit dem Bildungswerk NAH in Kontakt treten, kennen aber weder die Adresse noch die geografische Lage? - Auf unserer neu entwickelten, digitalen Übersichtskarte finden Sie bequem und ansprechend gestaltet alle Einrichtungen der evangelischen Erwachsenenbildung in Bayern. - Neugierig? Dann klicken Sie einfach mal rein!

Einen Link zur neuen Übersichtskarte auf unserer Homepage finden Sie hier

Foto: AEEB
Nachgefragt
Landesbischofswahl 2023 - wie positionieren sich die vier Kandidat*innen zur (Ev.) Erwachsenenbildung?

Die Landshuter Dekanin Nina Lubomierski, Gabriele Hörschelmann, Direktorin Mission EineWelt, Regionalbischof Christian Kopp und der Windsbacher Dekan Klaus Schlicker - das sind die vier Kandidat*innen, die sich am 27. März 2023 der Wahl zum/r bayerischen Landesbischof*in und zur Nachfolge von Heinrich Bedford-Strohm stellen. Natürlich sind auch wir von der AEEB gespannt, wer das Rennen macht und vor allem wie sich das Quartett zum Thema Erwachsenenbildung positioniert. Wir haben nachgefragt...

Frage 1: Wo liegt für Sie die Bedeutung/der Wert von (kirchlicher) Erwachsenenbildung?
Frage 2: Worin sehen Sie die Aufgaben der AEEB (innerkirchliche Entwicklungsprozesse + gesellschaftspolitisch) und wie würden Sie uns aus Ihrem Amt heraus stärken?

Die Antworten der vier Kandidat*innen lesen Sie hier

Interview: Sabine Löcker (AEEB)
Buchtipp + Interview
Das große Herz der Menschheit - zur Erinnerung an Etty Hillesum

Mitte März erscheint unter dem Titel "Ich will die Chronistin dieser Zeit werden" die erste deutschsprachige Gesamtausgabe der Tagebücher und Briefe von Etty Hillesum, einer jungen niederländischen Jüdin, die im November 1943 in Auschwitz ermordet wurde. - Prof. Dr. Hans Jürgen Luibl (AEEB) sprach anlässlich der Buchneuerscheinung mit Herausgeber Dr. Pierre Bühler über Etty Hillesum.
Wer ist Etty Hillesum? Geboren wurde sie am 15. Januar 1914 als Esther Hillesum in Middelburg in den Niederlanden, Tochter einer jüdischen, aber stark assimilierten Familie. Sie war lebensmutig und gebildet, studierte Jura und Slawistik. Und sie schrieb auf, was sie und die Welt rings um sie bewegte, sie schrieb Tagebücher und Briefe – 1941 bis 1943. Sie wollte Schriftstellerin werden – und ist über ihre Tagebücher und Briefe zur Schriftstellerin geworden, zur Chronistin ihrer Zeit. Diese Zeit stand spätestens seit dem deutschen Überfall Deutschlands auf die Niederlande im Zeichen des Krieges und der immer näher rückenden Gefahr für Jüdinnen und Juden in den Niederlanden. Sie schrieb auf, was da geschieht. Sie schrieb, um zu verstehen und gegen die Maschinerie des Todes. Und sie half den Schwächsten der Schwachen im Durchgangslager Westerbork. Sie hätte fliehen können – aber ging mit auf dem Weg ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, wo sie im November 1943 mit 29 Jahren starb. Auch ihre Eltern und ihre beiden Brüder kamen um.

Am 16. März 2023 erscheint die erste deutschsprachige Gesamtausgabe ihrer Tagebücher und Briefe, die von Dr. Pierre Bühler, ehemaliger Professor für Systematische Theologie an der Theologischen Fakultät der Universität Zürich, herausgegeben wird. (Früher publizierte Auszüge aus den Tagebücher sind bereits ein Weltbestseller.) Anlässlich der neuen Veröffentlichung hat Prof. Dr. Hans Jürgen Luibl (AEEB) mit Dr. Pierre Bühler über Etty Hillesum gesprochen. (Beide kennen sich aus der gemeinsamen Zeit und Arbeit an der Universität Zürich).

Das Interview lesen Sie hier

Nähere Infos zum Buch "Ich will die Chronistin dieser Zeit werden" hier

Die Stadtakademie München lädt unter dem Titel "Ich will die Chronistin dieser Zeit werden" am 9. März 2023 zu einem Vortragsabend mit Prof. Bühler ein. Nähere Infos hier

Text: Prof. Dr. Hans Jürgen Luibl (AEEB)
Foto: CH Beck Verlag
Ausschreibung
Wir stehen auf Leitung! - Jetzt bewerben für den ELKB Ehrenamtspreis 2023

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Interessierte,

mit dem Ehrenamtspreis der bayerischen Landeskirche würdigt der Fachbeirat Ehrenamt gelungenes ehrenamtliches Engagement. In diesem Jahr werden für den Ehrenamtspreis 2023 Projekte zum Thema „Wir stehen auf Leitung!“ gesucht. Gewählte und berufene Ehrenamtliche beraten und entscheiden gemeinsam mit Pfarrer*innen und weiteren Hauptberuflichen auf Augenhöhe. Sie lenken die Geschicke der Ortsgemeinden und übernehmen in Kirchenvorständen, Jugendausschüssen und den synodalen Gremien Leitungsverantwortung für die Kirche. - Der Fachbeirat Ehrenamt sucht Initiativen und Ideen aus diesen Leitungsfunktionen, die auch andere inspirieren, z.B. realisierte Ideen und Initiativen aus den Bereichen Leitungskultur, Gremienarbeit, Gemeindeentwicklung und Öffentlichkeitswirkung in diesen Gremien.

Nähere Infos zum Ehrenamtspreis 2023 (Bewerbungen bis zum 10. April) finden Sie unter: www.ehrenamt-evangelisch-engagiert.de/ehrenamtspreis/

Der Preis ist mit jeweils 1.000 € und entweder einem professionellen Projektvideo oder einer Teammaßnahme dotiert. Die Preisverleihung wird im Rahmen eines Ehrenamtstages am 14. Oktober 2023 im Dekanat Erlangen stattfinden.
Evangelischer Presseverband
#glaubst du - Kostenloses Material zum Download

Wie Sie ja mit Sicherheit schon erfahren haben, startet der Evangelische Presseverband (epv) zu Ostern dieses Jahres eine multimediale Serie (u.a. Podcasts, Youtube-Videos, Online- und Live-Events, Mitmachprojekte, eine Ausstellung) zu den 50 wichtigsten Texten der Bibel: #glaubstdu - Die Bibelbasics.
Neben einigen besonderen Auftakt-Veranstaltungen, erhoffen sich die Projektverantwortlichen gerade in enger Zusammenarbeit mit der Erwachsenenbildung ein weiterführendes Programm mit zahlreichen, bunt gemischten Angeboten. Zur Vermarktung der Veranstaltungen stellt Ihnen der epv eine ganze Reihe an tollen, kostenlosen Werbematerialien (Flyer, Plakate, Banner etc. – analog + digital) zur Verfügung.

Link zum kostenlosen Download-Material hier
Allgemeine Infos zur neuen Serie #glaubst du hier

Foto: epv
Deutsches Institut für Erwachsenenbildung

Sozial-ökologische Transformation gestalten - Jetzt bewerben für den Innovationspreis 2023


"Die Erwachsenen- und Weiterbildung reagiert sensibler, schneller und nachhaltiger als andere Bildungsbereiche auf gesellschaftlich relevante Veränderungen", so das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung (DIE). - Mit ihrem seit 1997 ausgeschriebenen „Preis für Innovation in der Erwachsenenbildung“ unterstützt das DIE die Anerkennung dieser Leistung und macht sichtbar, wo sie besonders eindrucksvoll gelingt.

Thema 2023: "Sozial-ökologische Transformation gestalten. Wie Weiterbildung einen gerechten und nachhaltigen Fortschritt unterstützt". - Die Auszeichnung, zu deren zentralen Kriterien gehört, dass die Projekte, Lernangebote etc. innovativ und praxiserprobt sein müssen, macht neue und vielversprechende Ansätze in der Weiterbildung publik und stellt sie einer breiteren Öffentlichkeit zur Diskussion. Eine aus externen Fachleuten zusammengesetzte Jury begutachtet alle Bewerbungen in einem zweistufigen Verfahren. Als preiswürdig werden Einrichtungen angesehen, die sich auf Lern- und Bildungsangebote sowie Organisations- und Vertriebsformen der Erwachsenen- und Weiterbildung beziehen. Sie sollen diesem Bildungsbereich neue Impulse geben.
Haben Sie ein passendes Projekt? - Dann bewerben Sie sich jetzt!

Den Fragebogen für die erste Bewerbungsstufe finden Sie unter: www.die-bonn.de/innovationspreis; Einsendeschluss: 30. März 2023
Vereinsrecht

Bundestag beschließt neues Gesetz zu hybriden Mitgliederversammlungen

Vereine können künftig grundsätzlich hybride Mitgliederversammlungen einberufen. Die Teilnahme und Ausübung von Mitgliedsrechten ist damit sowohl in Präsenz als auch virtuell möglich. Zudem sollen durch Beschluss der Mitglieder auch rein virtuelle Versammlungen einberufen werden können. Der Bundestag hat am 09.02.2023 ein entsprechendes Gesetz angenommen, das der Bundesrat eingebracht hatte und das im parlamentarischen Verfahren noch umfassend geändert wurde.

Einen Link zum Fachbeitrag auf der Homepage des IWW hier

Quelle: Newsletter des IWW
AEEB Intern

Neuer theol.-päd. Vorstand: Pfarrer Reiner Schübel


Als Nachfolger von Prof. Dr. Hans Jürgen Luibl,
der seit 2005 im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft für Evangelische Erwachsenenbildung in Bayern e.V. (AEEB) tätig ist, übernimmt nun Pfarrer Reiner Schübel das Amt des theologisch-pädagogischen Vorstandes in Verbindung mit der wissenschaftlich-konzeptionellen Weiterentwicklung der Erwachsenenbildung am RPZ Heilsbronn. Gemeinsam mit Vorständin Vera Lohel wird sich Schübel ab 1. Mai 2023 vor allem der strategischen Zukunftsausrichtung – Stärkung der kirchlichen und öffentlichen Sicht- und Erkennbarkeit von Bildung Evangelisch in Bayern – widmen.
Durch strategische und gezielte Lobbyarbeit und Bewusstseinsbildung in kirchlichen
Organen und Gremien sowie auf allen Handlungsebenen die EEB nachhaltig in der Landeskirche zu verankern, ist für mich eine vordringliche Aufgabe. Dabei ist es mir wichtig, insbesondere ihre Kompetenz zur Begleitung von Transformationsprozessen im Dekanatsbezirk einzubringen wie auch ihre Servicefunktion im Blick auf Fortbildungen“, erklärt Reiner Schübel.
Nach Vikariat und Ordination in Nürnberg wirkte Schübel zunächst als persönlicher Referent beim Präsidenten des Diakonischen Werkes Bayern und wurde anschließend Gemeindepfarrer in St. Stephanus, Oberasbach. Während seiner weiteren beruflichen Laufbahn hat der 58-jährige studierte Theologe und Sozialpädagoge diverse Leitungsfunktionen in Institutionen und sozialen Diensten der Evangelisch-Lutherischen Kirche (ELKB) übernommen – u.a. war Schübel operativer Leiter des Referates Diakonie und gesellschaftsbezogene Aufgaben im Landeskirchenamt München sowie Vorstandsvorsitzender und Rektor der Rummelsberger Diakonie e.V..
Aufgrund seiner vielfältigen Erfahrungen im Bereich der kirchlichen Bildungsarbeit – z.B. theol. und interreligiöse Ausbildung von Diakon*innen, Begleitung von Bildungszentren im ländlichen Raum, Konzeption der „f.i.t.-Initiative“, Vorstandsvorsitz im EBW Fürth – liegen Schübel nicht nur der (Neu-) Aufbau eines „Netzwerk Pädagogik“ besonders am Herzen, sondern auch „… die Rolle der Erwachsenenbildung als Seismograph für gesellschaftliche Trends, als Impulsgeber für adäquate Bildungsangebote und als „Kitt“ für den gesellschaftlichen Zusammenhalt deutlich zu machen“.
Reiner Schübel ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.

Foto: Johannes Minkus, ELKB
Evangelische Akademie Tutzing

Neuer stellvertretender Direktor: Dr. Henrik Meyer- Magister


Seit zwei Jahren ist er Studienleiter für Gesundheit, Künstliche Intelligenz und Spiritual Care an der Evangelischen Akademie Tutzing, nun ist Pfarrer Dr. Hendrik Meyer-Magister (40) auch stellvertretender Direktor der Akademie geworden.
Ich freue mich auf die neue Aufgabe und darauf, neben der inhaltlichen Arbeit auch aus dieser Position heraus die Evangelische Akademie Tutzing mitzugestalten.“, sagt er. Gerade in Zeiten, in denen einerseits die Kirchen gesellschaftlich auf dem Rückzug erscheinen und andererseits die gesellschaftlichen Herausforderungen immens und zahlreich sind, hält Hendrik Meyer-Magister die evangelische Akademiearbeit „für ein essenzielles kirchliches Arbeitsfeld: als Begegnungsort von Kirche und Gesellschaft, als offener Denkraum und Angebot der Kirche an unsere pluralistische, demokratische Gesellschaft.“ Für ihn bedeutet das „Austausch ermöglichen, Orientierung geben, Horizonte erweitern und Lösungen diskutieren“.
Hendrik Meyer-Magister hat von 2003 bis 2012 Geschichte und Evangelische Theologie in Berlin und im südafrikanischen Stellenbosch studiert. Sein Vikariat absolvierte er in der Kreuzkirche München-Schwabing. Vor seiner Tätigkeit in Tutzing war der gebürtige Westfale als Akademischer Rat a. Z. am Lehrstuhl für Systematische Theologie und Ethik der Ludwig-Maximilians-Universität München bei Prof. Dr. Reiner Anselm beschäftigt. 2017 wurde er dort mit einer Arbeit zur protestantischen Kriegsdienstverweigerungsdebatte in den 1950er Jahren promoviert. Sein Interesse in Forschung und Lehre galt hier u.a. medizinethischen Fragen, insbesondere im Bereich der Organtransplantation, aber auch mit Bezug auf die letzte Lebensphase.
Hendrik Meyer-Magister lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern im Südosten Münchens.

Foto: Haist/ Evangelische Akademie Tutzing
EBW Freising

Neue Projektleiterin "Märchen im Dialog": Bärbel Jokschies


Nachdem die diplomierte Schauspielerin Bärbel Jokschies acht Jahre auf der Bühne stand, studierte sie Theaterpädagogik an der Universität der Künste in Berlin und lernte dort die Erzählkunst kennen und lieben. Immer wieder initiierte sie deshalb nach dem Studium interkulturelle Erzählprojekte und -ausbildungen und leitete zuletzt die Abteilung Theaterpädagogik am Staatsschauspiel Hannover.
2019 zog Jogschies dann der Liebe wegen nach Freising und fand im dortigen EBW eine neue Wirkungsstätte. Mit ihrem interkulturellen Projekt „Märchen im Dialog“ sowie der Vorbereitung zum „Gute-Stube-Erzählkunstfestival“ markiert die Theaterpädagogin einen neuen Bildungsschwerpunkt am EBW Freising. „Erzählen verbindet. Ich fühle mich dort zuhause, wo mir jemand zuhört und wo ich zuhören kann. Lange bevor es die Schriftsprache gab, transportierten Erzählungen Werte, Weisheit und Geschichte von Generation zu Generation. Narrative prägen uns. Wer gut und spannend erzählen kann, erreicht Menschen auf kognitive und emotionale Weise. Unsere neuen Angebote sollen nicht nur Menschen erreichen, die auf den Bühnen des Lebens brillieren wollen, sondern auch pädagogische Fachkräfte und Altenpfleger*innen.
Seit 30 Jahren lehrt Bärbel Jogschies Rhetorik und Kommunikation mit Schwerpunkt Storytelling u.a. an der Humboldt Universität zu Berlin. Im April startet in Kooperation mit dem Verein Erzählkunst Bayern e.V. eine Erzählausbildung, die aus 10 Modulen besteht und sich über zwei Jahre erstreckt. (Näheres dazu unter: https://www.erzaehlkunst-bayern.de/erzaehlakademie-bayern/). Als Erzählerin steht sie mit Leidenschaft selbst auf der Bühne, in Kirchen, Theatern, aber auch in Kindergärten, Schulen und Seniorenheimen.

Foto: privat
Zu guter Letzt

Zukunft barrierefrei gestalten

Passend zu unserem Monatsthema "(Erwachsenen-) Bildung ohne Barrieren" möchte ich Sie zu guter Letzt noch auf einen Termin bzw. eine interessante Mitmach-Kampagne des Vereins Aktion Mensch hinweisen: Am 5. Mai 2023 findet der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung statt. (Der jährliche Aktionstag wurde 1992 von den Interessenvertretungen Selbstbestimmt Leben Deutschland (ISL) ins Leben gerufen und hat zum Ziel, sich für die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen einzusetzen und die dafür erforderlichen rechtlichen Grundlagen zu schaffen.)
"Energieversorgung, Klimaschutz, Mobilität, Infrastruktur, Überalterung oder Fachkräftemangel - Deutschland steht als Gesellschaft vor massiven Herausforderungen für die Zukunft. Barrierefreiheit ist dabei ein wichtiger Beitrag zur Zukunftsfähigkeit der Gesamtgesellschaft", erklärt Aktion Mensch sein Motto Zukunft barrierefrei gestalten“ zum diesjährigen Protesttag. Durch gezielte Aktivitäten und Projekte (Aktionszeitraum: 22. April – 07. Mai 2023) will der Verein die Öffentlichkeit sensibilisieren und motivieren, sich noch stärker für mehr Barrierefreiheit zu engagieren. Den Teilnehmer*innen der Aktion stehen nicht nur Materialien für die Öffentlichkeitsarbeit sowie Aktionspakete mit verschiedenen Anregungen zur Verfügung, sondern auch finanzielle Unterstützung bis zu 5000 €. (Förderanträge können bis zum 31. März 2023 bei Aktion Mensch eingereicht werden.)

Weitere Infos zu "Zukunft barrierefrei gestalten" finden Sie hier

Sabine Löcker (AEEB)

Foto: Aktion Mensch

Veranstaltungen

Inklusionscafe Lila

02.03.2023 | Gemeindehaus Miesbach

Immer donnerstags zur Marktzeit öffnet das Café Lila seine Türen. Jugendliche mit Handicap sind die Gastgeber. Entschleunigen Sie Ihren Alltag und lassen Sie sich mit einer Tasse Kaffee oder einem Frühstück verwöhnen

ONLINE: Demenzstunde - Demenz verstehen

06.03.2023 | EBW München
Wissen über Demenz kompakt - Selbsterleben von Menschen mit Demenz.
Ein Vortrag und Gesprächsangebot mit Referentin Iris Gorke (Alzheimer Gesellschaft München)

"Ich will die Chronistin dieser Zeit werden"

09.03.2023 | Stadtakademie München
Die Tagebücher der jungen Niederländerin Etty Hillesum sind ein bewegendes Dokument des Holocaust, vor allem aber auch: große Literatur. - Ein Vortragsabend mit Prof. Dr. Pierre Bühler (Systematische Theologie, Herausgeber der dt. Werksausgabe) sowie Prof. Dr. Andrea Löw (Lehrstuhl für Zeitgeschichte).

ONLINE: "Veranstaltungen inklusiv gestalten" - Infoabend

13.06.2023 | EBW München
Sie sind dozierend, lehrend, aktiv und möchten mit Ihren Inhalten alle Menschen erreichen? - An diesem Abend erhalten Sie Informationen zum: Zertifikatslehrgang "Veranstaltungen inklusiv gestalten" - Inhalte, Ablauf und wie kann ich ein Zertifikat.
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