„Wem gehört Bonhoeffer?“ – AEEB beteiligt sich an der Tagung zum 80. Gedenktag der Ermordung von Dietrich Bonhoeffer

Anlässlich der brutalen Ermordung des Theologen und Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) am 9. April vor 80 Jahren im Konzentrationslager Flossenbürg hat die Evangelische Akademie Tutzing in Kooperation mit der Internationalen Bonhoeffer-Gesellschaft, der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg sowie der AEEB zu einer zweitägigen Tagung nach Flossenbürg eingeladen.

Am ersten Tag der Veranstaltung mit dem Titel „Wem gehört Bonhoeffer?“ zählten nicht nur der frühere bayerische Landesbischof und ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm, Akademiedirektor Udo Hahn sowie der Vorsitzende der Internationalen Bonhoeffer-Gesellschaft Florian Höhne zu den Rednern, sondern auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Herrmann würdigte den evangelischen Theologen Bonhoeffer als ein „Vorbild für alle Menschen, die sich von ihrem Gewissen, ihrem Glauben und ihrer Rechtschaffenheit leiten lassen!“.

Im Bild (rechts): Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann bei der Eröffnung der Tagung “Wem gehört Bonhoeffer?” am 7.4.2025 in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg

(Foto: Niedermaier / eat archiv)

 

Pressemitteilung der Evangelischen Akademie Tutzing vom 7. April 2025

„Eine feste Größe, an der man sich orientieren kann”

Der vor 80 Jahren ermordete Dietrich Bonhoeffer steht nach den Worten von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann “für die besten Eigenschaften des Menschen: Selbstlosigkeit, Wahrheitsliebe und Rechtschaffenheit”. Im Grußwort anlässlich der Internationalen Tagung der Evangelischen Akademie Tutzing in Flossenbürg warnt der Innenminister vor der Vereinnahmung des evangelischen Theologen.
Für Bayerns Innenminister Joachim Herrmann ist Dietrich Bonhoeffer “eine feste Größe, an der man sich orientieren kann”. Der evangelische Theologe stehe “für die besten Eigenschaften des Menschen: Selbstlosigkeit, Wahrheitsliebe und Rechtschaffenheit”. In seinem Grußwort zur Eröffnung der Internationalen Tagung “Wem gehört Bonhoeffer?” am 7. April in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg sagte Herrmann, ihn empöre der Versuch der Vereinnahmung von Widerstandskämpfern wie Bonhoeffer und Sophie Scholl “zu Fürsprechern für verqueres Denken”. Wörtlich fügte er hinzu: “Für mich ist das eine Schande.”
Am 7./8. April veranstaltet die Evangelische Akademie Tutzing eine Tagung zu Ehren Bonhoeffers in Kooperation mit der Internationalen Bonhoeffer-Gesellschaft, der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg sowie der Arbeitsgemeinschaft für Evangelische Erwachsenenbildung in Bayern (Informationen zum Programm finden Sie hier). Die Tagung wird gefördert von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.
Herrmann betonte in seinem Grußwort, Bonhoeffers Werte hätten die Väter und Mütter des Grundgesetzes inspiriert, “einen Staat zu schaffen, der den höchsten Idealen und der Freiheit des Gewissens verpflichtet ist”. Es sei an uns, diesen Staat zu verteidigen. Der Innenminister warb dafür, Vertrauen in die Stärke der Demokratie zu haben und sich nicht von Zynismus und Spaltung anstecken zu lassen. Extremisten und Nationalisten, die Bonhoeffer für ihre Zwecke missbrauchten, stünden “im Widerspruch zu seiner Menschlichkeit, zu seiner alle Menschen aller Nationen umfassenden Geschwisterlichkeit”. Als demokratische Gesellschaft seien wir es den “Märtyrern für ein anderes Deutschland” schuldig, ihr Andenken zu wahren und zu schützen und “allen entgegenzutreten, die unsere Demokratie, unser Grundgesetz und damit die unverbrüchliche Menschenwürde verachten”: Neonazis oder Antisemiten, Stalinisten oder Islamisten, so Innenminister Joachim Herrmann.

 

Zur weiteren Info

Link zu „80. Jahrestag der Ermordung Dietrich Bonhoeffers vom 03.04. – 10.04.2025“ auf der Website der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg hier

#grenzenloshoffen: Gedenkjahr für Dietrich Bonhoeffer der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern hier