Pressemitteilung zur Frühjahrstagung des Bayerischen Bündnis für Toleranz im Landtag

Demokratie im Inneren wie im Äußeren – Bayerisches Bündnis für Toleranz tagt im Bayerischen Landtag

Alexandersbad/ München: Am Dienstag, den 22. März 2022 traf sich das Bayerische Bündnis für Toleranz zu seiner diesjährigen Frühjahrstagung im Bayerischen Landtag. Hier die offizielle Pressemitteilung zur Veranstaltung:

In Anwesenheit von Landtagspräsidentin Ilse Aigner und mehreren ihrer
Stellvertreter haben Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, die Präsidentin der Jüdischen Gemeinde
München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, der Landesvorsitzende der Israelitischen
Kultusgemeinden, Josef Schuster, sowie ca. 50 weitere Delegierte über aktuelle Herausforderungen für
Toleranz, Demokratie und Menschenwürde debattiert.
In ihrem Grußwort ging die Landtagspräsidentin natürlich auch auf die aktuelle Lage ein: „Der Krieg
Russlands gegen sein europäisches Nachbarland, die Ukraine, fordert uns auch in Bayern heraus. Dies
gilt für nahezu alle im Bündnis für Toleranz zusammen geschlossenen Institutionen aus Zivilgesellschaft,
Religionsgemeinschaften, Kommunen und Staat. Bei allem Schrecklichen, was dieser Krieg mit sich
bringt – es wird auch deutlich, wie attraktiv Demokratie, Toleranz und Menschenwürde sind, welche
politische Strahlkraft diese Werte haben. Nicht zuletzt das jahrelange mutige Eintreten der Menschen in
Russland, Belarus und der Ukraine für diese Werte hat das autokratische Regime in Russland
herausgefordert
“, so Ilse Aigner.
Das Bündnis für Toleranz ist der größte bayerische Zusammenschluss gegen Rechtsextremismus,
Rassismus und Antisemitismus – mittlerweile 86 große landesweite Verbände und Organisationen
arbeiten hier kooperativ zusammen. Als neue Mitglieder konnten der Bayerische Beamtenbund, der
Landesverband der Bayerischen Justizvollzugsbediensteten, der Landesbund für Vogelschutz (mit seinen
130.000 Einzelmitgliedern) und der Lesben- und Schwulenverband in Bayern begrüßt werden. „Allein
diese vier neuen Mitglieder bilden in ihrer Vielfalt und Unterschiedlichkeit schon für sich ein eigenes
Bündnis für Toleranz
“, freut sich der Geschäftsführer des Bündnisses, Martin Becher.
Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm zeigt sich in seiner Eigenschaft als Sprecher des Bündnisses
besonders erfreut, dass das Bündnis einmal wieder im Parlament als dem zentralen Ort der Demokratie
in Bayern tagen durfte. Im vergangenen Jahr, am 11. August 2021, habe der Bayerische
Verfassungsgerichtshof in einem wegweisenden Urteil die Mitgliedschaft des Landtags im Bündnis für
Toleranz ausdrücklich bestätigt. Weder die Bayerische Verfassung noch das Grundgesetz sind
wertneutral, habe das Gericht damals geurteilt, weshalb ein Eintreten des Landtags gemeinsam mit
anderen Institutionen für die Werte der Demokratie, der Toleranz und der Menschenwürde nicht
verboten, sondern geboten seien.
Schließlich ging Heinrich Bedford-Strohm in seiner Eröffnungsrede noch auf die besondere
Herausforderung ein, die die Corona-Pandemie für das Bündnis und seine Mitglieder darstellt. „Der
gesellschaftliche Umgang mit der Pandemie ist für das Bündnis und seine Mitgliedseinrichtungen eine
große Herausforderung. Dabei ist Verantwortungsbewusstsein und Solidarität miteinander gefragt. Dazu
gehört auch, dass wir als Bündnis einen Beitrag zum sozialen Zusammenhalt leisten. Auch über
unterschiedliche Meinungen hinweg gilt es, miteinander in Kontakt zu bleiben und zu verhindern, dass
einzelne Menschen sich kommunikativ zurückziehen. Wo sich unter die Corona-Proteste
demokratiefeindliche Parolen mischen, gilt es allerdings, klar zu widersprechen.

AEEB Hörtipp: Im Podcast des Bayerischen Innenministeriums “Let´s talk Innenpolitik” präsentiert Innenminister Joachim Herrmann spannende Themen und interessante Gäste. Auf Initiative des Bündnis für Toleranz diskutiert Herrmann in der aktuellen Folge mit BR-Intendantin Dr. Katja Wildermuth und Prof. Dr. Markus Appel (Lehrstuhlinhaber für Kommunikationspsychologie und Neue Medien der Universität Würzburg) das Thema Feindbild Demokratie – welche Rolle spielen Politik und Medien?.

Podcast-Folge 9 finden Sie unter www.innenministerium.bayern.de/med/podcast sowie auf folgenden Kanälen: Apple Podcasts , Spotify, Deezer und Amazon Music. – Einfach mal reinhören!

Zur weiteren Info: Das Bayerische Bündnis für Toleranz wurde am 14. Juli 2005 auf Initiative der evangelischen und katholischen Kirche in München konstituiert. Es tritt für Toleranz sowie den Schutz von Demokratie und Menschenwürde ein und fördert diese Werte. Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus, die den Einzelnen, die Gesellschaft und den Staat bedrohen, setzt das Bayerische Bündnis für Toleranz durch diese Werte etwas Positives entgegen. Die insgesamt 86 Mitgliedsorganisationen des Bayerischen Bündnisses für Toleranz – darunter auch die AEEB, die ELKB und die Diakonie Bayern – bekämpfen rechtsextreme, antisemitische und rassistische Einstellungen, Haltungen und Handlungen, nicht aber die Menschen, die hinter diesem Gedankengut und diesen Aktivitäten stehen.

Einen Link zur Homepage des Bayerischen Bündnis für Toleranz finden Sie hier

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