Wie der Evangelische Pressedienst (epd) soeben offiziell bekanntgab, bündeln das evangelische Dekanat und das Diakonische Werk Rosenheim (DWRO) ihre Bildungsarbeit künftig in der „Dietrich-Bonhoeffer-Akademie – Evangelisches Bildungswerk gGmbH“. Die neu gegründete Bildungsakademie wird in der Region alle evangelischen Inhalte zur beruflichen Fort- und Weiterbildung, zur Qualifizierung von Ehrenamtlichen sowie zur gesellschaftlichen, politischen und religiösen Bildung anbieten.
„Kirche und Diakonie bespielen bei der Bildungsarbeit schon immer gemeinsame Themen“, sagte Diakonie-Chef und Vorstandssprecher Andreas Dexheimer im Gespräch mit dem epd. Qualifizierung werde gerade im Ehrenamt noch wichtiger, weil Ehrenamtliche künftig immer häufiger Aufgaben von Hauptamtlichen übernähmen – sei es als Prädikanten im Gottesdienst oder als Ergänzungskräfte in Kindertagesstätten. Gerade fitte Ruheständler hätten oft ein großes Interesse an qualifiziertem Ehrenamt. „Sie kommen eher zu uns, wenn wir ihnen eine gute Ausbildung anbieten“, erklärte Dexheimer.
Auch der Fachkräftemangel mache gute Qualifizierungsangebote nötig: Man müsse Menschen befähigen, „in die gefragten Berufe hineinzuwachsen“. Dafür müsse man neue Konzepte entwickeln, bei denen Menschen „in einer Art Salamitaktik immer höhere Level erreichen“ könnten, so Dexheimer. Das sei vor allem für Zugewanderte wichtig, deren Abschlüsse in Deutschland nicht anerkannt würden oder die noch sprachliche Defizite hätten.
Ein Beispiel für solch eine „kaskadierende Ausbildung“ sei der Kita-Bereich, wo man von der Assistenzkraft über die Kinderpfleger- und Erzieherinnen-Ausbildung bis hin zum Dualen Studium an der Hochschule kommen könne. „Solche Modelle brauchen wir überlebensnotwendig, wenn wir mit dem Fachkräftemangel fertig werden wollen“, betonte der Diakonie-Chef.
In der Dietrich-Bonhoeffer-Akademie gehen das Evangelische Bildungswerk Rosenheim Ebersberg e.V. und das Fort- und Weiterbildungsinstitut DWRO-consult gGmbH der Diakonie Rosenheim auf (Anmerkung der Redaktion: Die juristische (Namens-)Umstellung erfolgt in einigen Wochen.) Dadurch löse man Doppelstrukturen auf und spare mittelfristig Ressourcen in der Verwaltung, erklärte Dexheimer.
Text: epd-Gespräch vom 13. Januar 2025